Arbeitsbedingungen: Verkehrs- und Logistikberufe
Arbeitsbedingungen: Verkehrs- und Logistikberufe durch hohe Belastungen gekennzeichnet
Der Logistik fehlen die Fachkräfte. Ein Grund dafür sind sehr wahrscheinlich die Arbeitsbedingungen. Nach Ansicht der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) sind diese nämlich alles andere als angenehm – hohe körperliche Anforderungen, hohe Arbeitsintensität und lange Arbeitszeiten bestimmen den Alltag.
Viele Menschen wünschen sich einen Job, der sie erfüllt und ihnen abwechslungsreiche Aufgaben bietet. Auch in der Logistik gibt es solche Stellen, doch oftmals sind die Arbeitsbedingungen in Verkehrs- und Logistikberufen alles andere als angenehm. Laut der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) sind die Bedingungen durch hohe körperliche Anforderungen, hohe Arbeitsintensität und lange Arbeitszeiten bei geringem Handlungsspielraum gekennzeichnet – zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt das Faktenblatt „Liefern, lagern und befördern“.
Höhere körperliche Belastungen als der Durchschnitt
Dabei sollen nicht alle Jobs in der Transport- und Logistikbranche über einen Kamm geschert werden. Die Tätigkeiten in Verkehrs- und Logistikberufen unterscheiden sich deutlich. In dem neuen Faktenblatt unterscheidet die BAuA zwischen zwei großen Berufsgruppen: „Lagerwirtschaft, Post und Zustellung, Güterumschlag“ (oder kurz: „Logistik“) und „Fahrzeugführung im Straßenverkehr“ (oder kurz „Fahrzeugführung“).
Generell, so das BAuA, haben beide Berufsgruppen höhere körperliche Belastungen zu bewältigen als der Durchschnitt der abhängig Beschäftigten. So hat jeder zweite Beschäftigte im Bereich „Logistik“ und mehr als jeder dritte im Bereich „Fahrzeugführung“ (37 Prozent) häufig schwere Lasten zu bewegen. Dies liegt deutlich über dem Durchschnitt von 23 Prozent. Ebenfalls sehen sich die Beschäftigten in beiden Bereichen stärker bela
stenden klimatischen Verhältnissen wie Hitze, Kälte oder Zugluft ausgesetzt als die durchschnittliche Erwerbsbevölkerung.
Abwechslung bei den Aufgaben? Eher nicht
Und auch das Thema Routine wird angesprochen. Beide Gruppen haben laut der BAuA deutlich häufiger mit ständig wiederkehrenden Arbeitsvorgängen zu tun als die durchschnittliche Erwerbsbevölkerung. Weiterhin gibt es kaum persönliche Gestaltungsspielräume bzw. wird von einem geringen Handlungsspielraum gesprochen.
Zudem kommt gerade bei der Gruppe der „Fahrzeugführung“ eine deutlich höhere Stundenleistung pro Woche zum Tragen (48 h/Woche) sowie das Arbeiten unter starkem Termindruck. Im Bereich „Logistik“ wird häufiger sehr schnell und an der Grenze der Leistungsfähigkeit gearbeitet.
Aus den Ergebnissen resultierend, die auf Daten der BIBB-/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012 beruhen, empfiehlt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin den Arbeitgebern, gegen diese Arbeitsbedingungen vorzugehen, da sich so negative gesundheitliche Beanspruchungsfolgen vermeiden lassen könnten. Wer eine Gefährdungsbeurteilung durchführt, sollte besonders auf die hoch ausgeprägten Belastungsfaktoren achten. Darauf abgestimmte Maßnahmen können die Gesundheit der Beschäftigten nachhaltig sichern, resümiert das Faktenblatt.